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Bad Berlin

Berlin, diese vibrierende Metropole, ist so kosmopolitisch, dass jeder die Überschrift natürlich englisch verstehen und für den Titel eines neuen Gangstarapper-Albums halten würde. Oder hat David Bowie sich Bösebrücke („20.000 people cross Bosebrücke/ Fingers are crossed, just in case“) wörtlich übersetzen lassen? Es hätte aber nicht viel gefehlt, und die Überschrift hätte sich deutsch verstehen lassen können – also so, dass Berlin etwas ist wie Bad Pyrmont oder (um als Beispiel einen Badeort zu nehmen, der erst entstand, weil ein preußischer Berghauptmann eine Heilquelle entdeckt hatte …) Bad Oeynhausen. Allerdings wurde das entsprechende Bad beim auch im 19. Jahrhundert schon rasanten Berliner Metropolenausbau

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Otto knuddelt (Magdeburg)

Noch eine nicht im engeren Sinne schöne Stadt mit M, die statt mit einem hübsch restaurierten Marktplatz eher durch schroffes Nebeneinander von Architekturstilen fasziniert: Magdeburg. Anders als Marl ist es allerdings Bundeslands-Hauptstadt und hat schon auf die ersten Blicke viel zu bieten. Zum Beispiel grob geschätzt so viele hochmittelalterliche Sakralbauten mit jeweils zwei Türmen wie Nach-Wende-Shoppinghöllen -center. Außerdem eine Menge sozialistischen Realismus (und zwar sowohl klassizistische „Stalingotik“ als auch pure Platte), preußische Festungs- und Exerzierplatzarchitektur und ein besonders aufdringliches -fälliges Hundertwasser-Haus mitten in der Stadt. Überdies stehen zwischen sehr breiten Autostraßen diverse Zeugnisse der Gotik und der Romanik aus viel früheren Jahrhunderten. Diese

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Die Zugteilungs-Stadt (Hamm)

Tief im Bewusstsein reisender deutscher Metropolenbewohner verankert ist Hamm in (Nordrhein-)Westfalen. ICE-Reisenden wird auf jeder Zugfahrt von Berlin in den Westen so häufig durch Durchsagen erläutert, wie ihr Zug in Hamm geteilt werden und dann die eine Hälfte nach Köln, die andere durchs Ruhrgebiet nach Düsseldorf fahren wird, dass es wirklich jeder auf der ersten Fahrt auf Dauer verinnerlicht hat. Auch wenn die englischsprachigen Wiederholungen dieser Durchsagen inzwischen rückläufig sind: Hamm ist ohne Zweifel die Zugteilungs-Stadt. Wer die Gelegenheit der Zugteilung, die stets mit einem ein wenig längeren Aufenthalt als auf reinen Halte-Bahnhöfen einhergeht, zum Aussteigen nutzt, findet jenseits der gewaltigen Bahnsteige auf

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Wuchtbrumme Brunonia (Braunschweig)

Neubau älterer Schlösser ist gerade Metropolenmode. In Berlin wie auch in Potsdam werden derzeit solche neu errichtet, die nach Weltkriegsbeschädigungen in der DDR gesprengt worden waren, ein paar Jahrzehnte gar nicht da waren und von weiten Teilen der Bevölkerung nicht vermisst wurden. Wo so ein im Zweiten Weltkrieg als Ruine im Prinzip erhalten gebliebenes, erst 1960 auf Stadtratsbeschluss abgerissenes Schloss längst schon wieder aus dem Boden gestampft wurde und benutzt wird:

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