überallistesbesser.de

Traditionsreiches Tollhaus (Celle)

Wer in Celle vom Bahnhof her kommt, in dem es trotz einiger haltender ICEs übrigens keine Gepäckschließfächer gibt, stößt nicht unmittelbar auf die Schokoladenseite der niedersächsischen Stadt, auf dem Weg dorthin aber auf ein Wappen-geschmücktes Zeugnis ihrer wie überall gern beworbenen Vergangenheit als Residenzstadt. Beziehungsweise als Ex-Residenzstadt, denn das „Zucht-, Werk- und Tollhaus“ im „französischen Schlossbaustil“ erbaute der herzogliche Oberbaumeister Johann Caspar Borchmann im frühen 18. Jahrhundert ausdrücklich als Ersatz dafür, dass die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg ihren Hauptsitz gerade ins nahe Hannover verlegt hatten. Die Anekdote „Man erzählt … , dass Celle die Wahl zwischen einer Universität und einem Zuchthaus gehabt habe und

... Weiterlesen

Einst Residenz, jetzt Dorf-Durchfahrtsstraße (Calenberg)

Wer sich etwas mit dem Kurfürstentum und Königreich Hannover beschäftigt, zu dessen globalem Fame gehört, dass seine Herrscher 123 Jahre lang, bis zum Viktorianischen Zeitalter, auch englische Könige waren und Großbritannien solange zumindest nicht daran gehindert hatten, zur ersten Weltmacht aufzusteigen, der stößt auf Calenberg. Das Fürstentum Calenberg wird oft als „Kernland“ des Territoriums bezeichnet, das anschließend zum Kurfürstentum und Königreich Hannover wurde. Und es war ebenfalls nach seinem Haupt- und Residenzort benannt worden. Wer dieses Calenberg dann also anschauen möchte und mit der Bahn anreist, muss auf der S-Bahn-Strecke zwischen Hannover und Hildesheim in Barnten aussteigen. Es könnte sein, dass dort am

... Weiterlesen

Graffitiwand und Luther-Superlativ (Neuburg/ Donau)

Vor einigen Jahren hatte mal jemand von den „Klowänden des Internet“ geredet und einen kleinen Shitstorm geerntet. Zu behaupten, dass inzwischen sämtliche Innenstadt-Gebäudewände in Sprüh-Reichweite das wären, was früher Klowände waren, wäre ähnlich unsachlich. Graffiti sind aber jedenfalls omnipräsent in der Gegenwart. Eine lange Geschichte haben sie auch. Das Wort stammt aus dem Italienischen und ist vom Verb sgraffiare, kratzen abgeleitet. Konkret wurde „ein dunkel eingefärbter Unterputz mit einer hellen Kalktünche überstrichen, aus der die Darstellung herausgekratzt wird, so dass die Zeichnung dunkel auf hellem Grund erscheint“, erklärt der amtliche Führer der Bayerischen Schlösserverwaltung zum Schloss in Neuburg/ Donau (Bayern). Denn wer in

... Weiterlesen