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Wo Deutschland (auch) herkommt: Bad Gandersheim

Das ist ja wie gemacht für Festspiele, könnte man im Herbst, Winter oder Frühling 1) beim Blick auf den großen Platz vorm imposanten zweitürmigen Westriegel der Bad Gandersheimer Stiftskirche denken. Im Sommer, nun noch bis noch bis 21. August, laufen die Gandersheimer Domfestspiele. Um einen Dom im engen, kirchlichen Sinne handelt es sich beim bescheiden monumentalen Kirchenbau nicht, eher um ein Münster. Aber ein geschützter Begriff ist „Dom“ ja auch nicht, dafür schön kompakt. Die Gandersheimer Stiftskirche hat sich ihre kompakte Größe und den Grundriss seit aus dem 12. Jahrhundert bewahrt. Was nicht heißt, dass sie dann erst gebaut wurde. Vielmehr ist sie

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Keine Prinzessin (Salzwedel)

In Salzwedel gibt es u.a. ein Automatenmuseum: Wer einen Euro einwirft, dem öffnet sich (innerhalb der Öffnungszeiten) die Tür. In zwei Räumen ist dann mehr zu lesen als zu sehen; das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in Ordnung. Man kann in eine besonders bizarre deutsche Staaten- oder Föderalismus-Geschichte eintauchen. Woran das inzwischen kleine Museum im Erdgeschoss der „Kreismusikschule des Altmarkkreises Salzwedel“ erinnert:

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Lehrter Bahnhof (Lehrte)

Lehrte stand mal mitten im Brennpunkt des Weltgeschehens – zumindest als Name in Schriftform. Schließlich hieß die letzte Station im Westen auf der zentralen S-Bahn-Linie des Kalter-Kriegs-Hauptschauplatzes Berlins „Lehrter Bahnhof“. Und nach der Vereinigung wurde weder der Anhalter Bahnhof, noch der Hamburger (der aber auch schon seit 1884 kein Bahnhof mehr war) zum Standort des neuen Hauptstadt-Hauptbahnhofs erkoren, sondern der Lehrter. In den frühen Nuller Jahren sollen die Berliner sogar mehrheitlich dafür gewesen sein sollen, den traditionellen Namen beizubehalten (Wikipedia). Wie damals aus Gründen der Tradition versprochen, ist zumindest auf dem S-Bahn-Steig des Hauptbahnhofs tatsächlich noch der Beiname „Lehrter Bahnhof“ als kleiner Zusatz

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Ältere Herren auf Kanonenkugeln (Bodenwerder)

Kanonenkugeln werden in Bodenwerder so einige beritten. Schließlich möchte das niedersächsische Weserstädtchen Touristen mit Hilfe des als Lügenbaron global bekannten Karl Friedrich Hieronymus von Münchhausen anziehen – und tut es auch. Das Münchhausen-Museum hat, obwohl nur von März bis Oktober geöffnet, nach eigenen Angaben gut 20.000 Besucher im Jahr. Es liegt am Rande der ursprünglichen Innenstadt, die sich sehr genau verorten lässt, weil Bodenwerder noch bis vor wenigen Jahrzehnten eine Insel war. Zur Landstadt wurde es erst um 1950, wohl weniger als bewusste Entscheidung (obwohl Hochwasser zuvor für erhebliche Probleme sorgte, so wie andererseits die Insellage Schutz vor Angriffen bot), sondern im Zusammenhang

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Wuchtbrumme Brunonia (Braunschweig)

Neubau älterer Schlösser ist gerade Metropolenmode. In Berlin wie auch in Potsdam werden derzeit solche neu errichtet, die nach Weltkriegsbeschädigungen in der DDR gesprengt worden waren, ein paar Jahrzehnte gar nicht da waren und von weiten Teilen der Bevölkerung nicht vermisst wurden. Wo so ein im Zweiten Weltkrieg als Ruine im Prinzip erhalten gebliebenes, erst 1960 auf Stadtratsbeschluss abgerissenes Schloss längst schon wieder aus dem Boden gestampft wurde und benutzt wird:

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Döner in schöner Schreibschrift (Bad Karlshafen)

Im Absolutismus konnten Herrscher, vereinfacht gesagt, tollkühne Pläne aller Art verfolgen, solange keine mächtigeren Herrscher, Naturkatastrophen oder schließlich Revolutionen dazwischenkamen. Und solange sie lebten – denn absolutistische Erben konnten auch tun, was sie wollten, und sie wollten häufig lieber eigene Visionen verwirklichen anstatt ältere fortzuführen. Letzteres kann man ganz gut in Bad Karlshafen (Hessen) sehen, das anno 1699 vom Landgraf Karl von Hessen-Kassel als Fabrik- und Handelsstadt gegründet wurde. Karl hatte auch deshalb ehrgeizige Pläne, weil damals mit den Protestanten, die wegen des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Frankreich verlassen mussten und die heute unter dem Begriff Hugenotten zusammengefasst werden, begehrte Migranten unterwegs waren. Sie

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