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Widder, Zobel, Geyer (Giebelstadt)

Die Ortschaft Giebelstadt ist trotz ihres Namens keine Stadt, sondern ein „Markt“. So heißen in Bayern Orte, die nicht einwohnerstark genug, um als Stadt zu gelten, aber größer als Dörfer sind. Giebelstadts Wappen, das im Internetauftritt des Hauses der Bayerischen Geschichte ausgiebig erläutert wird, zeigt einen Ziegenbock- oder Widderkopf. Kurios dabei: In Giebelstadts Herrschaftsgeschichte, die sich im Ortsbild sichtlich spiegelt, spielten gleich zwei Adelssippen mit klangvollen Tiernamen jahrhundertelang Rollen. Allerdings, mit Widdern, Ziegen und ähnlichen Tieren hatten sie nichts zu tun. Vielmehr hießen die Sippen, von deren Herrschaft zwei Schlösser und eine Burgruine künden, Zobel von Giebelstadt und Geyer von Giebelstadt. Diese Geyer

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Wilde Geschichte (Mindelheim)

Mindelheim sieht erst mal aus wie viele bayerische Orte: An beiden Seiten der Hauptstraße durch die Innenstadt stehen große Stadtor-Türme. In der Mitte liegt der Markt- bzw. Marienplatz mit besonders bunten, Ziergiebel-geschmückten Häusern. Und natürlich ragen außerdem Kirchtürme aus dem Städtchen empor; im Vergleich fällt vielleicht auf, dass die großen keine Zwiebelkirchtürme sind. Mindelheim ist eine Stadt der Türme, so wie es vor allem im süddeutschen Raum viele Städte der Türme gibt (das 25 Kilometer entfernte Memmingen etwa ist gleich schon wieder eine …). Wie vielerorts fassen Texttafeln die Stadtgeschichte zusammen, etwa am Oberen Tor und vor dem historischen und historistischen Burgschloss über der

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Graffitiwand und Luther-Superlativ (Neuburg/ Donau)

Vor einigen Jahren hatte mal jemand von den „Klowänden des Internet“ geredet und einen kleinen Shitstorm geerntet. Zu behaupten, dass inzwischen sämtliche Innenstadt-Gebäudewände in Sprüh-Reichweite das wären, was früher Klowände waren, wäre ähnlich unsachlich. Graffiti sind aber jedenfalls omnipräsent in der Gegenwart. Eine lange Geschichte haben sie auch. Das Wort stammt aus dem Italienischen und ist vom Verb sgraffiare, kratzen abgeleitet. Konkret wurde „ein dunkel eingefärbter Unterputz mit einer hellen Kalktünche überstrichen, aus der die Darstellung herausgekratzt wird, so dass die Zeichnung dunkel auf hellem Grund erscheint“, erklärt der amtliche Führer der Bayerischen Schlösserverwaltung zum Schloss in Neuburg/ Donau (Bayern). Denn wer in

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