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Wachgeküsst (Doberlug)

Vielleicht führt es doch einen Tick zu weit, Doberlug „barocke Planstadt“ zu nennen. Der Ort in der Niederlausitz besteht auf den ersten Blick aus einer geraden, breiten Straße. Sieht man genauer hin, sind es zwei bis drei. Dass er „planmäßig in Hufeisenform“ angelegt wurde, trifft es besser. So formuliert es die Webseite doberlug-kirchhain.de, deren Name anzeigt, dass dieses Doberlug Teil einer Doppelstadt ist. Dass der Plan größer war als das, was daraus entstanden ist, bestätigt die Brandenburger AG Historische Stadtkerne. Der Fürst, der das Planstädtchen in den 1660er Jahren anlegen ließ, Christian I., regierte mit dem durch eine „freundbrüderliche“ Teilung  entstandenen Sachsen-Merseburg wie

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Die Sektstadt und der Schrat (Freyburg)

Der Autoverkehr in Freyburg (Sachsen-Anhalt) besitzt rassig-spritzigen Charakter. An der Kreuzung der Schloßstraße und der Brückenstraße über die Unstrut kann es zumindest an schönen Tagen vorkommen, dass Touristen, die z.B. gerne Thüringer Bratwürste verzehrend gemütlich durch die hübschen Gassen schlendern, und einheimische Autofahrer, die in den Straßen ihrer Stadt halt gerne durchziehen, aneinander geraten. Touristen sind eine Menge unterwegs, und manche haben schon etwas Wein genossen. Eigentlich wird rassig-spritziger Charakter eher dem Wein und Sekt der Stadt und des Saale-Unstrut-Gebiets zugeschrieben. Kellereien, darunter eine der bekanntesten deutschen überhaupt, unterbreiten allerhand Angebote für Reisen ins „nördlichste europäische Anbaugebiet von Qualitätsweinen“, dessen Weine „jung getrunken

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Köthener Konzerte

Dass sich unter den global bekannten klassischen Komponisten ziemlich viele deutschsprachige und italienische befinden, hängt mit der historischen Entwicklung dieser Regionen zusammen: Es gab jahrhundertlang besonders viele Kleinstaaten und daher besonders viele Höfe, an denen sich künstlerisch veranlagte Fürsten gerne auch Musik und damit Kapellmeister hielten. Und die schrieben ihre Musik oft selbst. Anhand deutscher Fürstentümer des 18. Jahrhunderts veranschaulicht die vierteilige Serie „Johann Sebastian Bach“ des DDR-Fernsehens aus den 1980er Jahren das eindrucksvoll (und auch unter feudalismuskritischen Aspekten, die inzwischen vielleicht etwas kurz kommen…). In Köthen, das heute in Sachsen-Anhalt liegt, war Bach von 1717 bis 1723 Hofkapellmeister des Fürsten Leopold von

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