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Wo fast der Schah schlief (Berlin-Pankow)

Wer findet, dass Kontraste helfen, etwas kenntlich zu machen (was genau, bleibt ja doch immer im Auge der Betrachter liegen), sollte sich das kleine Schloss in Berlin-Pankow ansehen. So scharfen Kontrasten aus lange nacheinander gefolgten, abgeschlossenen Epochen begegnet man nicht oft auf so engem Raum nebeneinander. Eigentlich heißt das äußerlich unspektakuläre kleine Schloss eher „Schönhausen“ und erklärt somit den Namen der recht bekannten Schönhauser Allee im südlich gelegenenen Stadtbezirks-Stadtteil Prenzlauer Berg. Das Schloss spielte in zwei ziemlich unterschiedlichen Staaten jeweils einmal eine größere Rolle als Residenz, und es wurde im Lauf seiner Geschichte zweimal für Gesprächsrunden genutzt, die sich dann als ziemlich entscheidend erwiesen.

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Bad Berlin

Berlin, diese vibrierende Metropole, ist so kosmopolitisch, dass jeder die Überschrift natürlich englisch verstehen und für den Titel eines neuen Gangstarapper-Albums halten würde. Oder hat David Bowie sich Bösebrücke („20.000 people cross Bosebrücke/ Fingers are crossed, just in case“) wörtlich übersetzen lassen? Es hätte aber nicht viel gefehlt, und die Überschrift hätte sich deutsch verstehen lassen können – also so, dass Berlin etwas ist wie Bad Pyrmont oder (um als Beispiel einen Badeort zu nehmen, der erst entstand, weil ein preußischer Berghauptmann eine Heilquelle entdeckt hatte …) Bad Oeynhausen. Allerdings wurde das entsprechende Bad beim auch im 19. Jahrhundert schon rasanten Berliner Metropolenausbau

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Zwischen Straßenstern und Hirschtor (Neustrelitz)

Ein gemeinsamer Nenner von Bewohnern Deutschlands vieler Epochen, die Gegenwart inklusive, ist die Italien-Sehnsucht. Schon seit Jahrhunderten zogen oder fuhren viele, so oder so, in den sonnigen Süden, in dem die Zitronen blühen. Wenn sie Fürsten mit umfassender Befehlsgewalt, aber immobilem Besitz waren, ließen sie sich manchmal sogar Residenzstädtchen errichten, deren Stadtgrundriss „einer italienischen Idealstadt nachempfunden“ war. Und was könnte so etwas besser anzeigen als ein Kirchturm „im Stil eines toskanischen Campanile“ (stadtkirche-neustrelitz.de)? Daher erfreut das mecklenburgische Neustrelitz, das im 18. und 19. Jahrhundert als Residenzstadt mit einer Menge Antiken- und Fürstendenkmälern sowie Prinzessinnenpalästen aus dem Nichts (nahe beim alten Strelitz, das heute als

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