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Mosaiksteinchen (1): Haßfurt und die Haßberge

Diese ganz schön abgeklärt aussehenden Hasen schauen von einem Portal der Ritterkapelle in Haßfurt. Wenn wer von der Rechtschreibreform vor rund einem Vierteljahrhundert ein biß… pardon: bisschen profitiert hat, dann sind es diese Kleinstadt am bayerischen Teil des Mains sowie die ein paar Kilometer nördlich gelegenen Haßberge. Schließlich schreibt das hässliche Gefühl sich seither „Hass“ statt „Haß“. …

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Widder, Zobel, Geyer (Giebelstadt)

Die Ortschaft Giebelstadt ist trotz ihres Namens keine Stadt, sondern ein „Markt“. So heißen in Bayern Orte, die nicht einwohnerstark genug, um als Stadt zu gelten, aber größer als Dörfer sind. Giebelstadts Wappen, das im Internetauftritt des Hauses der Bayerischen Geschichte ausgiebig erläutert wird, zeigt einen Ziegenbock- oder Widderkopf. Kurios dabei: In Giebelstadts Herrschaftsgeschichte, die sich im Ortsbild sichtlich spiegelt, spielten gleich zwei Adelssippen mit klangvollen Tiernamen jahrhundertelang Rollen. Allerdings, mit Widdern, Ziegen und ähnlichen Tieren hatten sie nichts zu tun. Vielmehr hießen die Sippen, von deren Herrschaft zwei Schlösser und eine Burgruine künden, Zobel von Giebelstadt und Geyer von Giebelstadt. Diese Geyer

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Triesdorf, Weißes Schloss

Ein Uni-Dorf aus lauter Lustschlösschen (Triesdorf)

„Schloss“ ist kein geschützter Begriff. Im Prinzip kann jeder sein Heim zu einem erklären. Etliche Schlösser in fränkischen oder schwäbischen Dörfern, in denen einst so gut wie souveräne Reichsritter hausten, würden in ehemaligen Residenzstädtchen kaum zu den fünfzig repräsentativsten Bauten zählen. Schon daher, aber auch bei strengerer Auslegung des Begriffs: Es gibt jede Menge Schlösser in Deutschland. Seit dem Ende des Feudalismus, seit dem zum Besitz eines Schlosses nicht mehr der Besitz an leibeigenen Untertanen beziehungsweise an deren Arbeitskraft gehört (was Hofhaltung und Schlossbau einst mitfinanzierte und in kleinen Herrschaften eben nur Schlössles erlaubte), stellt sich die Frage: Was tun mit so vielen Schlössern?

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Playmobil-Männchen vorm Stadtmuseum Zirndorf

Soldatenlager, Brummkreisel, Systemspielzeug (Zirndorf)

Das Zirndorfer Museum ist gar kein Heimat-, sondern ein Stadtmuseum. Schließlich hat Prinzregent Luitpold die inzwischen 25.000 Einwohner zählende Ortschaft bei Fürth 1911 zur Stadt erhoben. Und es erzählt auch gar nicht die ganze Geschichte des ehemaligen Dorfes, obwohl zum Beispiel die 1674 von den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach begründete und weiterhin brauende Brauerei und die elf Jahre später quasi nebenan errichtete, bis zur Pogromnach 1938 genutzte Synagoge durchaus Interesse erwecken würden. Das Museum konzentriert sich auf zwei relativ superlativische Aspekte. Zum einen fand bei Zirndorf die Schlacht an der Alten Veste statt, in der im Dreißigjährigen Krieg die protestantisch-schwedische Armee des Königs Gustav

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Kalkplatten, Dinosaurierfedern und der Iconic Turn (Solnhofen)

Die Senefelder Straße in Berlin-Prenzlauer Berg geht von der Stargarder Straße ab und kreuzt die Hiddenseer Straße. Während die Stargarder grob in Richtung Stargard führt (zur inzwischen polnischen Stadt, die anders als die meisten früher deutschen Städte immer noch ihren alten Namen trägt …), und die Hiddenseer zwar nicht zur Ostsee, aber klar ist, dass es um die Insel geht, führt kein Weg nach Senefeld. Schon weil es so einen Ort vermutlich niemals gab.

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„Royals“ für Belgien und Bulgarien (Coburg)

Das Faible der Deutschen für sogenannte Royals, wie das exzessiv darüber berichtende öffentlich–rechtliche Fernsehen sie gerne nennt, ist vielleicht gar nicht mehr soo groß, könnte eine kürzlich gemachte Umfrage des „Stern“ nahelegen. Interessantere Geschichten als bei jeder neuen Gelegenheit wieder neu „Wie deutsch ist die Queen?“ zu rekapitulieren, gibt es allerdings viele. Ganz besonders im bayerischen Coburg.

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Berühmteste Hose (Buttenheim)

Buttenheim besteht aus einer Hauptstraße, an deren Rand manchmal Bürgersteige verlaufen, aus Autobahnzubringern, der Autobahn selbst natürlich sowie einigen Sackgassen. Es ist, nur leicht überspitzt formuliert, ein bayerischer Ort im Griff der Autos – die die Bayern freilich mit so viel Leidenschaft fahren, bauen und in alle Welt exportieren, dass sie ihn wohl kaum als Würgegriff empfinden. Wer auf die Idee kommt, in Buttenheim zu verweilen, z.B., weil es sich als „Eingangstor zur fränkischen Schweiz“ bezeichnet, sollte aber selbst ein Auto dabei haben. Die Begriffe „Ab-“ oder „Ausfahrt“ träfen es besser. Der Begriff „Stadt“ wäre für Buttenheim trotz allerhand eingemeindeter Dörfer zu hoch gegriffen.

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Wein, Bier und alte Hexenpolitik (Zeil am Main)

Hexentürme gibt es vielerorts, nur zum Beispiel auch in Prenzlau. Ihr Name erinnert daran, dass einst dort sogenannte Hexen gefangen gehalten wurden, und entfaltet wohligen Grusel mit Fantasy- bzw. Märchen-Anteilen. Schließlich ist diese finstere Epoche der frühen Neuzeit lange vorbei. Im bayerischen Zeil (fast) am Main heißt der erhaltene Torturm ebenfalls Hexenturm. Eigentlich aber hatten sämtliche 23 Türme der Stadtmauer, von denen so einige kleinere erhalten sind, als solche Hexengefängnisse gedient. Denn bis zur Napoleonszeit gehörte Zeil zum Fürstbistum Bamberg. Das Finanzamt schräg gegenüber dem Turm war einst ein Jagdschloss der Bamberger Bischöfe. Deren Herrschaftsgebiet galt als Hochburg der Hexenverfolgung. Und Zeil, als

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