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Neulich in Lich

Lich im nördlichen Südhessen (oder südlichen Mittelhessen?) ist überregional bekannt wegen seines Kinos, zumindest unter Cineasten in Hessen. Und wer den „Traumstern“ nicht kennt, dürfte zumindest zustimmen, dass er einen der schönsten möglichen Kinonamen trägt. Weiter überregional bekannt ist die Stadt wegen ihres Bieres. Tatsächlich dominiert die Brauerei, die inzwischen einer Brauerei aus Bitburg gehört, das Stadtbild mindestens so wie Stadtkirche oder Schloss es tun, und das gar nicht so übel. Gleich neben dem modernen Bierausstoß-Komplex steht nämlich auch die hübsch historistische Dampfbierbrauerei aus den 1850er Jahren, die man beinahe für leicht jugendstilig halten könnte. Bisschen unauffällig vor der Brauerei steht ein Bierkutscher-Denkmal,

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Playmobil-Männchen vorm Stadtmuseum Zirndorf

Soldatenlager, Brummkreisel, Systemspielzeug (Zirndorf)

Das Zirndorfer Museum ist gar kein Heimat-, sondern ein Stadtmuseum. Schließlich hat Prinzregent Luitpold die inzwischen 25.000 Einwohner zählende Ortschaft bei Fürth 1911 zur Stadt erhoben. Und es erzählt auch gar nicht die ganze Geschichte des ehemaligen Dorfes, obwohl zum Beispiel die 1674 von den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach begründete und weiterhin brauende Brauerei und die elf Jahre später quasi nebenan errichtete, bis zur Pogromnach 1938 genutzte Synagoge durchaus Interesse erwecken würden. Das Museum konzentriert sich auf zwei relativ superlativische Aspekte. Zum einen fand bei Zirndorf die Schlacht an der Alten Veste statt, in der im Dreißigjährigen Krieg die protestantisch-schwedische Armee des Königs Gustav

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Schöne Heimatmuseen (3): Crailsheim

Auf die ersten Blicke lädt Crailsheim eher nicht zu längerem Verweilen ein. Hinter der nahe am Bahnhof hübsch daherfließenden Jagst lockt nicht sehr viel Sehenswertes außer ein paar Kirchtürmen, deren größter sich dann als Rathausturm entpuppt. Und an Städten mit Türmen (Prospekt/ PDF) herrscht ja besonders in Süddeutschland alles andere als Mangel. Außerdem macht auf den Haupstraßen lebhafter Autoverkehr das Wechseln der Straßenseite zu einer zeitraubenden Angelegenheit. Geht man dann halt ins Stadtmuseum, auf dem Areal des alten Spitals neben einer Ex-Kirche (ohne Turm, bloß mit Dachreiter), stellt sich alles anders dar. Schon die Stadtgeschichts-Abteilung ist ziemlich interessant. Da sind zugkräftige Kuriosa zu

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Schöne Heimatmuseen (2): Ellrich

Ellrich ist die nördlichste Stadt Thüringens, die südlichste (oder eine der südlichsten) im Harz und nicht sehr groß. Sein Stadtmuseum liegt außerhalb der noch restweise erhaltenen Stadtmauern, dafür nahe am Bahnhof. Beim schön schiefen Fachwerkhaus aus der Zeit nach dem 30jährigen Krieg handelt es sich um einen Teil eines noch erheblich älteren (Ho-)Spitals, das bis in die DDR-Ära hinein als eine Art Mischung aus Krankenhaus, Armenhaus und Altenheim in Betrieb war. Schon daher sind die kleinen Stuben Zeugen interessanter Vergangenheiten. Überdies wurden sie allesamt liebevoll eingerichtet: eben als Krankenzimmer mit Inventar wie z.B. Klistierspritzen, als Stadtapotheke (wie sie, zugegeben, in zwei von drei

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